Der TV Echterdingen gibt beim 1:1 gegen Weilheim einen sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen.
Bis kurz vor dem Schlusspfiff hatten sich die Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen am gestrigen Sonntag in einem hart umkämpften Heimspiel gegen den TSV Weilheim auf der Siegesstraße gewähnt. Dann kam es anders und die Gelb-Schwarzen schlichen wie begossene Pudel vom Feld. Der Grund: dem Gegner gelang in der Nachspielzeit noch der Treffer zum 1:1-Ausgleich – ein Ergebnis, das insgesamt gesehen durchaus in Ordnung ging.
Zum Unglücksraben avancierte aufseiten des Filderteams der Abwehrmann Theofilaktos Spiridopoulos. Kurz vor der Halbzeitpause hatte der Innenverteidiger per Kopf bereits die Mega-Chance zur 2:0-Führung ausgelassen, ehe er zuletzt mit einem Foulspiel, das einen berechtigten Strafstoß nach sich zog, auch noch das dicke Ende einleitete. „Es fühlt sich unglaublich bitter an, wenn man sich so spät noch die Butter vom Brot nehmen lässt“, haderte der Echterdinger Trainer Aleksander Kalic mit den Geschehnissen.
Es würde jedoch nicht den Tatsachen gerecht, wenn man Spiridopoulos allein die Schuld in die Schuhe schieben wollte. Denn die Echterdinger hatten nach ihrem als glücklich zu bezeichnenden 1:0, das ihnen der Gäste-Verteidiger Martin Kirschmann durch ein kurioses Kopfball-Eigentor in der 20. Spielminute schenkte, noch zahlreiche weitere gute Möglichkeiten, um ihren Vorsprung auszubauen. Jedoch: sie versiebten sie allesamt. Kirschmann hatte nach einer weiten Flanke des Echterdingers Max Knoll den Ball eigentlich zu seinem Schlussmann Bastian Treiber zurückköpfen wollen, den Teamkollegen dabei aber auf dem falschen Fuß erwischt.
Die anschließend beste Chance für die Heimelf besaß der Außenverteidiger Denis Garcia-Franco in der 65. Minute nach einer Bilderbuchkombination. Über die Stationen Michael Haigis, Marcel Helber und Knoll kam der Ball letztlich zu ihm – doch aus zwei Metern Torentfernung brachte Garcia-Franco die Kugel nicht im gegnerischen Kasten unter, sondern schoss einen der Weilheimer Abwehrspieler an, der so in letzter Sekunde noch zum Retter für seine Mannschaft wurde.
Duplizität der Ereignisse: an exakt der selben Stelle hatten sich im ersten Durchgang die Gäste ihre dickste Gelegenheit erarbeitet gehabt. Yücel Uluköyli hatte den Ball nach schöner Vorarbeit des Ex-Bonlandeners André Kriks in den Himmel gedroschen (41.). Ansonsten war der Tabellenvierte von der Teck, der in der Anfangsviertelstunde die Partie auf dem Kunstrasen eindeutig dominiert hatte, nur noch selten gefährlich vor dem Echterdinger Gehäuse. Erst als das Spiel aus ihrer Sicht schon so gut wie verloren schien, warf die Elf des Trainers Alexander Hübbe alles in die Waagschale und wurde dafür noch belohnt. Nachdem Spiridopoulos bei einem Konter den enteilten Kriks nur noch per Fouls hatte stoppen können, trat Mike Tausch zum Elfmeter an – und scheiterte am glänzend reagierenden Echterdinger Schlussmann Haug. Doch im Nachschuss war Felix Hummel zur Stelle.
Der TV Echterdingen verbleibt somit auf dem achten Tabellenrang, sein Polster zum Abstiegsrelegationsplatz beträgt allerdings nur noch vier Punkte.
TV Echterdingen: Haug – Rizzo, Zschorsch, Spiridopoulos, Garcia-Franco – Elsäßer (84. Cosic), Haselmaier, Helber – Knoll (80. Mädel), Schaller (73. Kroer), Kühnle (60. Haigis).
TSV Weilheim: Treiber – Rueff (63. Kanarya), Kirschmann, Heisig, Bauer – Stolz (69. Isik) – Zaglauer, Tausch, Uluköyli (88. Stiefelmeyer) – Kriks, Hummel.