Landesliga, Staffel 2 - TV Echterdingen im Check
Der TV Echterdingen vor dem Start in die zweite Saisonphase. Nach der enttäuschenden Hinrunde in der Landesliga, Staffel 2 nehmen die Verantwortlichen die Mannschaft in die Pflicht.
Der TV Echterdingen vor dem Start in die zweite Saisonphase. Nach der enttäuschenden Hinrunde in der Landesliga, Staffel 2 nehmen die Verantwortlichen die Mannschaft in die Pflicht.
Eigentlich hatten sie sich beim TV Echterdingen bereit gewähnt im Sommer 2015. Hatten den Sturm auf die Spitze ausgerufen, zumindest verkündet, dass sie sich selbstverständlich verbessern wollen im Vergleich zu Platz vier in der Saison zuvor. Doch dann ging schon der Start in die Hose - und die Gelb-Schwarzen erholten sich nie so richtig davon. Zum Wiedereinstieg nach der Winterpause wollen sie es besser machen. Die Auftaktaufgabe freilich ist knifflig.
Kalic erkennt Stagnation
Kalic erkennt Stagnation
Fast drei Monate ohne Pflichtspiel in der Landesliga haben ihre Spuren hinterlassen, auch beim Echterdinger Trainer Aleksandar Kalic. ,,Es ist an der Zeit, dass die Saure-Gurken-Zeit endet", sagt der 46-Jährige, der mit den Seinen in der Vorbereitung ergiebig tüftelte. Verstärktes Taktiktraining stand auf dem Programm, weil ihn seine Mannschaft in der Hinrunde zu oft die Balance zwischen Defensive und Offensive hatte vermissen lassen, zu häufig nicht kompakt genug aufgetreten war. Kalic macht den Job in den Goldäckern seit Dezember 2013, und blickt er zurück, fällt sein Fazit generell positiv aus. ,,Zweieinhalb Jahre lang ging unsere Leistungskurve nach oben", sagt er. ,,Aber zuletzt, da haben wir stagniert."
Es gab nicht wenige, die dem TV Echterdingen vor Saisonbeginn attestierten, eine gute Rolle spielen zu können im Kampf um die vordersten Plätze. Die vorangegangene Spielzeit war gut gelaufen, die Rückrunde noch besser als die Hinserie. Dazu blieb die Mannschaft nicht nur nahezu unverändert zusammen, sondern erhielt Verstärkung: Der Name Michael Haigis versprach Torgefahr und Siegermentalität, er sollte die Teamgefährten mitreißen.
Kritikpunkt ,,Einstellung"
Kritikpunkt ,,Einstellung"
Es ist anders gekommen. Der Hoffnungsträger konnte, geschwächt von einer mehrmonatigen Verletzungspause, die Erwartungen nur bedingt erfüllen, und auch der Rest der Truppe wirkte zeitweise gehemmt. ,,Es kann nicht immer nur aufwärts gehen", sagt Kalic, verschweigt aber nicht, dass er eine Selbstzufriedenheit bei einigen Akteuren gespürt habe, weshalb die finalen Prozentpunkte in Sachen Einsatz bisweilen fehlten. Auch der Abteilungschef Phillip Wunsch erkannte vor allem in Spielen gegen vermeintlich schwächere Gegner ein Einstellungsproblem. ,,Wir müssen uns in der Rückrunde stabiler und konstanter präsentieren", fordert Wunsch.
A-Jugend-Torjäger rückt auf
A-Jugend-Torjäger rückt auf
Ausgerechnet die für gewöhnlich so starke Abteilung Attacke lahmte zudem. Der TV Echterdingen traf nur 26-mal in 15 Begegnungen, für seine Verhältnisse wenig - ein Nachholspiel steht noch aus, am Ostermontag beim TSV Blaustein. Die Offensivprobleme, sie sind auch eine Folge der langfristigen Ausfälle von Spielern wie Marc Brodbeck, der sich langsam wieder heranarbeitet, oder Dominik Mayer und Meksud Colic, bei denen der Zeitpunkt der Rückkehr in den Sternen steht. So verwundert es nicht, dass sich neben dem neuen Ersatztorhüter Michael Kraus ein Stürmer auf der Liste der Neuzugänge befindet, wobei im Falle von Vinko Cosic das Wort Neuzugang in Anführungsstrichen stehen müsste. Das 18-jährige Juwel entstammt den eigenen A-Junioren - und soll bei denen auch weiterhin schwerpunktmäßig agieren. Cosic hat aber in der Vorbereitung gezeigt, dass ihm die Zukunft gehören könnte.
Einen Wink für die nahe Zukunft der Gelb-Schwarzen wird schon das erste Pflichtspiel geben. Es geht am Sonntag gegen den Vizemeister TSV Weilheim - ein Gegner, der durchaus für einen erneuten Echterdinger Fehlstart sorgen könnte. Doch daran denkt Kalic nicht. Er will das Tabellen-Niemandsland schnell verlassen, natürlich nach oben - ,,mit Willen und dem nötigen taktischen Empfinden". Der Trainer ist von der Stärke seiner Spieler überzeugt. Der Sturm auf die Spitze, er soll irgendwann kommen - zur Not eben mit Verspätung.