Der abstiegsbedrohte Landesligist TV Echterdingen gewinnt überraschend beim Tabellendritten TSV Oberensingen mit 2:0 und macht damit auch dem Filder-Konkurrenten SV Bonlanden eine große Freude.
Christopher Eisenhardt hat erneut Mut bewiesen – und ist erneut belohnt worden. Wie schon vor Wochenfrist beim 2:0-Erfolg gegen NAFI Stuttgart hat der Trainer der abstiegsbedrohten Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen am Freitagabend im Auswärtsspiel beim Tabellendritten TSV Oberensingen auf arrivierte Spieler wie Nils Schaller oder Max Knoll verzichtet und erneut der jungen Elf des vergangenen Spieltags das Vertrauen geschenkt. Der Dank: ein nicht unbedingt zu erwartender 2:0-Erfolg, mit dem die Gelb-Schwarzen zumindest bis morgen auf einen Nichtabstiegsplatz geklettert sind – und, ganz nebenbei, auch dem Filder-Konkurrenten SV Bonlanden in dessen Kampf um den Aufstiegsplatz zu Verbandsliga eine große Freude gemacht haben. „Da war heute ein richtig gutes Spiel von uns. Der Sieg war absolut verdient“, sagte ein erleichterter TVE-Coach.
Dass sie mit großem Siegeswillen in die Partie beim Aufsteiger gegangen sind, der bis gestern fast 14 Monate lang auf heimischem Platz unbesiegt war, merkte man den Gästen gleich an. Die Zweikämpfe wurden bissig geführt, kein Ball wurde verloren gegeben und nach Ballgewinn ging es in hohem Tempo in Richtung des von David Holzwarth gehüteten TSV-Tores. Einziges Manko: zwingende Torchancen erspielten sich die Gelb-Schwarzen nicht. Entweder wurde der vielleicht entscheidende letzte Pass abgefangen oder die Spieler verhedderten sich bei Einzelaktionen.
Aber auch die Offensivabteilung der Gastgeber ließ vor rund 500 Zuschauern viele Wünsche offen. Ein Fernschuss von Alex König, der weit über das TVE-Gehäuse flog (21. Minute), sowie ein Schussversuch von Marco Parrotta, der nach einer Kopfballverlängerung den Ball im Strafraum allerdings nicht richtig traf (31.), waren die einzigen erwähnenswerten Aktionen vor der Pause.
Deutlich besser machte es Aron Zogaj. Nach einer Freistoßflanke von David Hertel, klärte die Oberensinger Hintermannschaft zwar zunächst die Situation, die Kugel flog allerdings direkt vor die Füße des Echterdingers. Und der nahm sich 17 Meter vor dem Tor ein Herz und donnerte den Ball unter die Latte ins Netz – 1:0 für die Gäste (38.). David Holzwarth hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance.
Nach Wiederanpfiff des Unparteiischen Steve Henriß (Schiedsrichtergruppe Göppingen) spielte sich die Begegnung weitgehend im Mittelfeld ab. Zwar versuchten die Gastgeber den Druck zu erhöhen, die Echterdinger stellten sich aber clever an und ließen vor allem dem gefährlichen Mittelfeldstrategen Ferdi Er wenig Spielraum. Und wenn es einmal doch Richtung Tor ging – hüben wie drüben – erstickte meist ein ungenaues Zuspiel oder ein zu langer Pass die Chance im Keim. Mit einer Ausnahme. Nach einem Gestochere an der Grundlinie des Oberensinger Tores fand der Ball irgendwie den Weg zu Friedrich Pfeifer Koelln im Strafraum, der dann seine ganze Klasse zeigte: Erst umspielte er zwei Gegner, ehe er das Spielgerät an Holzwarth vorbei über die Linie schob – 2:0 für den TV Echterdingen (68.).
Das Tor zeigte seine Wirkung – vor allem bei den Gastgebern. Die warfen nun alles nach vorne und hatten durch einen Kopfball von Alex König schließlich die größte Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen. Der Ball indes knallte ans Lattenkreuz (80.). Acht Minuten davor hatte Holzwarth die Seinen noch vor einem 0:3-Rückstand bewahrt als er eine Schuss von Pfeifer Koelln mit einem starken Reflex parierte. „Die Art und Weise, wie meine Spieler heute aufgetreten sind, zeugt von großem Charakter“, sagte Eisenhardt.
TSV Oberensingen: Holzwarth – Scherb, Emerllahu (46. Gaygusuz), Sehr (68. Boylu), Schwarz – König, Er, Crisigiovanni, Tokic – Parrotta, Özkahraman.
TV Echterdingen: Haug – Plattenhardt (58. Knoll), Ivan, Stehle, Hertel – Heim, Zugac (84. Lenhardt), Garcia-Franco, Zogaj (90.+1 Dobler) – Pfeifer Koelln, Charalampidis (90. Steyer).