Der TV Echterdingen verliert in der Landesliga mit 1:3 gegen den SV Ebersbach und muss weiter um den Klassenverbleib bangen. Eine Verletzung des Schiedsrichters sorgt für eine 18-minütige Nachspielzeit.
Wenn alles optimal gelaufen wäre, dann hätte der TV Echterdingen in der Landesliga schon gestern Nachmittag, am drittletzten Spieltag der Saison, den endgültig gesicherten Klassenverbleib feiern können. Genau das Gegenteil des Erhofften ist aber passiert, denn nicht nur die Konkurrenz hat dreifach gepunktet, die Gelb-Schwarzen haben selbst auch nicht den erhofften Dreier gegen den SV Ebersbach eingefahren. Nach zwei Siegen und einem Unentschieden in den vergangenen drei Heimspielen hat die Mannschaft von Trainer Aleksandar Kalic mit dem 1:3 gegen den Aufstiegsanwärter einen herben Dämpfer einstecken müssen.
„Im Prinzip war mir schon klar, dass die anderen da unten nicht patzen würden. Jetzt haben wir ein erstes Endspiel in Nürtingen und das müssen wir gewinnen, sonst wird es richtig eng“, sagte Kalic. Die Schuld daran, dass sich seine Mannschaft keine bessere Ausgangsposition für die verbleibenden beiden Aufgaben erspielt hat, wollte der Echterdinger Coach nach dem Schlusspfiff gleichmäßig auf zwei Faktoren verteilen: Auf die eigene, sehr fahrlässige Chancenverwertung in den ersten 20 Spielminuten, und auf den Schiedsrichter Florian Reinke aus Sersheim im Enzkreis. „Das komplette Gespann war mit diesem Spiel überfordert, aber der Leiter war noch katastrophaler als seine Assistenten“, schimpfte Kalic über den 21-jährigen Unparteiischen und nannte eine Szene in der 37. Minute exemplarisch für die aus seiner Sicht recht chaotische Gesamtleitung des Trios: Zunächst wurde den Gastgeber das vermeintliche Führungstor durch Michael Haigis wegen einer vermeintlichen Abseitsposition (Kalic: „Das war es nie und nimmer“) aberkannt. Und als die Echterdinger Verantwortlichen und einige Spieler noch immer mit dem Assistenten in der Coaching-Zone diskutierten, ließ Reinke das Spiel schon weiterlaufen und Caglar Celiktas traf gegen unaufmerksame und nicht spielbereite Gelb-Schwarze zum 0:1.
Dass der junge Spielleiter nach einer knappen Stunde Spielzeit umknickte und an die Seitenlinie wechseln musste, während sein Kollege übernahm, wollte Kalic dem Schiedsrichter ebenso wenig zum Vorwurf machen wie die notwendige 18-minütige Nachspielzeit, in der beide Mannschaften noch je einmal trafen. Wohl aber hielt er seiner eigenen Mannschaft die Tatsache vor, dass sie das Spiel in den ersten 20 Minuten zwar eindeutig beherrschte, aus ihrer Überlegenheit aber kein Kapital schlug: „Wir hätten schon 2:0 oder 3:0 führen müssen, bevor Ebersbach überhaupt ins Spiel fand, wir waren zu fahrlässig“, klagte Kalic. Bereits vor seinem Abseitstreffer verstolperte Haigis zweimal den Ball. Dennis Zschorsch machte es nicht besser. Er traf mit dem Kopf nur die Latte. „Ebersbach hat in 27 Spielen nur 14 Gegentore bekommen. Wenn du gegen eine solche Abwehr drei hundertprozentige Chancen raus spielst, musst du eben zwei davon machen, sonst rächt sich das“, sagte Kalic.
Für die Rache sorgten nach Celiktas’ Führung Chris Baumgartner und Dominik, Patrick Breit, Vinko Colic gelang nur noch das 1:3. So müssen die Echterdinger weiter um den Klassenverbleib bangen.
TV Echterdingen: Haug - Rizzo, Zschorsch, Haselmaier, Kühnle (61. Lukac) - Elsäßer (51. Garcia-Franco), Helber - Hertel, Knoll (90.+10 Zug), Kroer (90.+3) - Haigis.
SV Ebersbach: Schurr - Nico Wagner, Grünenwald, Scheuring, Breit - Baumgartner, Kurt (90.+5 Perak) - Celiktas (90.+13 Dominik Wagner), Abramowitz (90.+15 Papadopulos), Tabe - Renn (82. Straub).